:: Consulting 4.0: Digitalisierung von Beratungsprojekten ::

Seit geraumer Zeit sorgt ein neues Buzzword ebenso für Visionen wie Unruhe in der globalen Wirtschaft: "Industrie 4.0". Was sich dahinter verbirgt ...
... ist längst ausreichend definiert. Das Ausmaß seiner Bedeutung für die Zukunft der Wirtschaft steht derzeit noch zur Diskussion. Klar ist aber bereits heute: niemand möchte sich mit einer Fehleinschätzung a la Microsoft blamieren (dessen CTO behauptete 1997: "Apple is already dead.").

Darum sondieren aktuell Unternehmen ihre Chancen und Risiken aus der digitalen Transformation. Die Beratungsbranche, stets am Puls der (Informations-) Technik, tut dies ebenfalls, wie eine aktuelle Studie des BDU aus 2015 beweist (Link zur Studie).

Bei Qualitäts-Coaching arbeiten wir bereits seit einiger Zeit an der Virtualisierung unserer Beratungsleistungen, weil wir darin Vorteile für beide Seiten sehen. Für unsere Kunden sinken Kosten und interne Zeitaufwände. Für uns Berater sinken Reisezeiten und Abstimmungsaufwände. Die Ergebnisse von digitalen Beratungsprojekten lassen sich qualitativ stabilisieren und reaktiv sogar beschleunigen.

Was bedeutet digitales Beratungsprojekt nun konkret? Wir erbringen grundsätzlich die gleichen Leistungen wie in einem klassischen Beratungsprojekt beim Kunden vor Ort. Der Unterschied liegt im Technik- und Methodeneinsatz sowie der Kundenpräsenz. Wir nutzen moderne IT und daran angepasste Analyse- und Kreativmethoden, um "remote" die gleichen Ergebnisse bei unseren Kunden zu erbringen wie "vor Ort". Als Ergebnis werden in Anspruch genommene Beratungszeiten effizienter genutzt, Reiseaufwand reduziert und dadurch Projekte kostenattraktiver für unser Kunden.

Beispiel 1: ein Kunde möchte Standardaufgaben zur Betreuung seines QM Systems auslagern. Dazu soll der externe Dienstleister QM Governance, Audits und Management Review übernehmen.

Digitales Beratungsprojekt: der Berater erfüllt administrativen Aufgaben zur Betreuung des QM-/ Prozessportals mittels VPN-Zugriff und Ticketing System, führt Remote Audits durch und moderiert Reviews in SkypeWorkshops. Arbeitsergebnisse werden im Kollaborationstool des Kunden (sofern vorhanden) oder des Beraters dokumentiert bzw. zur Verfügung gestellt.

Beispiel 2: ein Kunde möchte sein QM System einem Upgrade zur ISO Compliance unterziehen, um die Rezertifizierung abzusichern.

Digitales Beratungsprojekt: der Berater setzt eine Projektplanung (inkl. GANTT) im Enterprise-Wiki auf, lädt alle Beteiligten des Kunden zum Online Kick-Off ein und delegiert erste Aufgaben aus der Projekt LOP (list of open points). Es wird eine Gap-Analyse per SkypeWorkshop erstellt und online dem Management präsentiert. In weiteren SkypeWorkshops werden mit den betroffenen Fachbereichen Einzelkonzepte angepasst und als Aufgaben in die Projekt LOP integriert. Schulungsbedarf zur ISO Revision wird per Videostream angeboten. Coaching und Aufgaben-Tracking laufen über Chat, Task Report und Workflow im Wikitool. Ein Remote Systemaudit sichert die vollständige Umsetzung ab. Als Projektabschluss generiert ein Lessons Learnt per Wikitemplate weitere Handlungsempfehlungen.

Diese Beispiele klingen nach hohen IT Voraussetzungen, um realisiert zu werden. Tatsächlich reicht oftmals kundenseitig eine moderne Applikations-Infrastruktur aus. Das Beratungsunternehmen kann dann ein Social Collaboration Tool zur Verfügung stellen. Setzt ein Unternehmen solche Tools bereits ein (z.B. MS SharePoint), kann direkt im Kundennetzwerk gearbeitet werden.

Nach bisherigem Erfahrungsstand lassen sich ca. 50% bis 90% Prozent eines Beratungsprojekts digitalisieren. Derzeit setzen unsere Kunden auf einen Mix aus virtuellen und persönlichen Beratungsleistungen. Für technikaffine Kunden sehen wir aber zunehmende Akzeptanz für überwiegend digitale Beratungsprojekte. Denn neben der Effizienzsteigerung bieten wir auch attraktive Honorarsätze für digitale Beratungsleistungen an.

Während die Branche noch in Selbstfindung den Trend bewertet, können wir bereits digitale Beratungsmodule anbieten und setzen diese bei unseren Kunden ein. Ein weiterer Meilenstein auf diesem Weg werden unsere Videotutorials zur verschiedenen Themen aus dem Prozess- und Qualitätsmanagement sein, welche wir ab 2017 in unserer neuen QC Online Academy per On-demand Videostreaming anbieten werden.

Seien Sie gespannt, es tut sich was. Bis zum nächsten Blog nach der Sommerpause wünsche ich Ihnen eine erholsame Auszeit.

Herzlichst, Ihr Andreas Linsinger


   

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