:: Das A B C des Managementsystems ::

Bevor uns in der kommenden Weihnachtswoche das obligatorische Braten-Koma überfällt, ...
... möchte ich ein paar Gedanken zum Nachdenken über die Feiertage einbringen. Aus meiner Beratungserfahrung, die ich durch viele erlebte und selbst gestaltete Managementsysteme aufbauen konnte, haben sich drei wesentliche Voraussetzungen für das unternehmerische Ziel "Managementsystem" herausgebildet.

Beginnen wir bei dem Personenkreis, den ein Managementsystem unmittelbar betrifft: den Mitarbeitern. Von Ihnen wird erwartet, die Inhalte des Qualitäts- (oder Umwelt-, Energie-, Arbeitssicherheits-, etc.) Handbuchs zu lesen und im Alltag anzuwenden. Dies gelingt dann, wenn jeder Mitarbeiter vom Nutzen des Handbuchs für sich und seine Arbeitsaufgaben überzeugt ist. Leider werden diese Handbücher selten auf den Nutzen von Mitarbeitern ausgerichtet. Viele Handbücher werden aus Sicht von Managern gestaltet und für den Zweck einer Zertifizierung an Normstrukturen angepasst. Dies geht grundlegend am Anwendernutzen vorbei.
Ein Handbuch, als Grundlage für ein Managementsystem bedarf aber der vollen Akzeptanz durch seine Anwender, sonst wird es ignoriert und existiert als Parallelsystem im Unternehmen.

Jedes Managementsystem braucht eine klare Bedeutung für das Unternehmen. Die oberste Leitung sollte diese Bedeutung definieren und kommunizieren. Die Bedeutung eines Qualitätsmanagements kann z.B. sein, alle qualitäts-relevanten Daten aus Produktion und Kundenbeziehungen zu bündeln. Wenn diese Entscheidung getroffen wurde, kann es keine funktionale Trennung mehr zwischen QS und QM geben sondern beide Arbeiten Hand in Hand für mehr Produktqualität. Anderes Beispiel: ich habe ein Unternehmen erlebt, indem die Qualitätsabteilung keinen Einblick in Statistiken der Kundenbefragung hatte. Diese wurden im Marketing erstellt und dort als "Abteilungs-Schatz" gehortet. Solche Managementsysteme haben kleine klare Bedeutung sondern sind defragmentierte Gebilde, die oft auf ihre Zertifizierungsfähigkeit reduziert werden.

Neben der Akzeptanz der Mitarbeiter und der klaren Bedeutung des Managementsystems bedarf es noch einer dritten Komponente. Die Unternehmensleitung hat den Auftrag, das zu etablierende Managementsystem proaktiv zu unterstützen. Ihr Commitment entscheidet u.a. über die interne Wahrnehmung des Managementsystems. Bleibt dieses Commitment aus ("QM interessiert mich nicht."), hat das Managementsystem keine Chance im Unternehmen ernst genommen zu werden und sich zu etablieren. Wird es hingegen von der Unternehmensleitung unterstützt, z.B. durch regelmäßige Blogbeiträge im Wiki-Managementsystem, Verknüpfung von Erfolgen des Unternehmens mit dem Managementsystem oder Zeitfenster für den Abstimmungen mit dem Beauftragten, dann kann sich das Managementsystem zum wichtigen und wahrgenommenen Baustein des Unternehmens entwickeln.

Es würde mich freuen, wenn diese Gedanken zu einem Austausch führen. Bitte fühlen Sie sich eingeladen, mir über die Kommentarfunktion Ihre Meinung und Anregungen zu schreiben.

Mit diesem Post möchte ich den QC-Blog für dieses Jahr schließen. Ich wünsche allen Lesern und Interessierten eine friedliche und erholsame Weihnachtszeit und freue mich auf neue Themen im kommenden Jahr.

Bis dahin alles Gute! Herzlichst, Ihr Andreas Linsinger




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